Personalabbau ist eine Herausforderung – doch wie lassen sich betroffene Mitarbeitende bestmöglich unterstützen? Zwei bewährte Modelle sind die Transfergesellschaft und die Transferagentur. Beide helfen beim beruflichen Neustart, doch sie unterscheiden sich in wichtigen Punkten.Wir haben die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede kompakt für Sie gegenübergestellt.
- Transfergesellschaft (TG) und Transferagentur (TA) werden im Rahmen von unternehmerischen Personalabbaumaßnahmen genutzt
- Zielgruppe sind Mitarbeitende die von Stellenabbau betroffen sind und deren Beschäftigungsfähigkeit durch gezielte Qualifizierungs-Maßnahmen erhöht werden soll.
- Bei beiden Modellen sind die Mitarbeitenden während der Übergangsphase finanziell abgesichert. Die Finanzierung erfolgt durch eine Kombination aus Arbeitgeberleistungen und staatliche Fördermitteln durch die Bundesagentur für Arbeit (BfA).
- Ziel beider Modelle ist es, für die Mitarbeitenden möglichst schnell eine nachhaltige Anschlusstätigkeit zu finden und so Arbeitslosigkeit zu vermeiden.
Wann eine Transferagentur? | Wann eine Transfergesellschaft? |
Unterstützung der Beschäftigten bei Suche nach einer neuen Aufgabe | Auffanglösung mit Qualifizierung & Vermittlung in neue Jobs |
kurzfristige Maßnahme bis zum Ende der Kündigungsfrist (meist 3-6 Monate) | Mitarbeitende erhalten bis zu 12 Monate finanzielle Sicherheit (Laufzeit der TG) |
Arbeitgeber zahlt reguläres Gehalt bis zum Ende der Kündigungsfrist dann Arbeitslosengeld I | Zahlung Transferkurzarbeitergeld durch BfA (67 % vom letzten Netto) + evtl. Arbeitgeberzuschuss |
Förderung der Beratungs- und Vermittlungskosten durch BfA mit bis zu 50% möglich (max. 2.500 Euro) | Förderung der Qualifizierungs-maßnahmen durch BfA mit bis zu 50% möglich (max. 2.500 Euro) |
Mitarbeitende stehen ihrem Arbeitgeber während der Beratungszeit weiterhin zur Verfügung | Mitarbeitende stehen ab Eintritt in die TG dem Unternehmen nicht mehr zur Verfügung |
Für kleinere Anpassungen oder schnelle Vermittlung mit flexiblem Start | Für größere Restrukturierungen mit mehr Betroffenen |
Die Entscheidung zwischen einer TA und einer TG hängt also von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise:
- der Größe des Unternehmens
- der Anzahl der betroffenen Mitarbeitenden
- der finanziellen Situation des Unternehmens
- der Art der Tätigkeit der Mitarbeitenden
In der Praxis werden häufig beide Modelle kombiniert. So kann beispielsweise eine Transferagentur zur Vorbereitung auf den Übergang in eine Transfergesellschaft genutzt werden.